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„Ich habe
einen erfahrenen Kartfahrer engagiert, der gegen den TFH-Professor
antritt“, sagt Christian Oertel, Mechatronik-Lehrer an der Fachhochschule
Brandenburg (FHB), und lächelt beinahe geheimnisvoll. „Irgendwie
dachte ich immer, Sie wären das.“ Oliver Ulrich (32) studiert
wie seine Kommilitonen Sebastian Chemnitz (25), Christoph Beierke
und Christian Hoppe (beide 24) im siebten Semester Maschinbau
in der Fachrichtung Produktentwicklung. In zwei Gruppen haben
sie vollkommen selbstständig Konzept und Konstruktionszeichungen
entwickelt. Jetzt ist es an FHB-Werkstattleiter Jürgen Stein,
die Probe aufs Exempel zu machen und die gezeichneten Teile, so
sie nicht eingekauft werden, herzustellen. Im Sommer sollen die
Testläufe beider Karts beginnen.
„Erst mal
sollen die Studierenden die Karts zum Laufen bringen“, sagt Oertel.
Weitere Modifikationen spielen auf einer „zweiten Ebene“. Der
Antrieb von zwei Elektromotoren über zwei unabhängige Achsen macht
auch eine unabhängige Steuerung der Antriebe möglich. Eine selbst
zu entwickelnde Elektronik soll in Kurven auf den Hinterrädern
einen zusätzlichen Lenkeffekt erzeugen, indem die Motoren unterschiedlich
schnell drehen.
Studenten
der Technischen Fachhochschule (TFH) Berlin beschäftigen sich
mit dem Management der wiederaufladbaren Lithium- Ionen-Batterien,
die gefährlich hohe Temperaturen entwickeln können. Beim Bremsen
sollen die Motoren als Generatoren dienen und Strom erzeugen.
Sinn dieses
Projektes ist, dass die Studenten ihr Wissen in ein praktisches
Projekt mit langer Laufzeit umsetzen. Gleichzeitig beschäftigen
die Konstrukteure sich mit aktuellen Problemen der Fahrzeugentwicklung:
Elektroantrieb und Traktionskontrolle an einzelnen Rädern. Oertel
überlegt, an der FHB einen Motorsport-Klub zu gründen und den
als Arbeitsgemeinschaft auch schon für Erstsemester zu öffnen.
Das sei gut für die Lernmotivation und erleichtere es den Studenten,
eventuelle Durststrecken zu überwinden, findet Oertel. (Von Matthias
Gottwald)
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